Hanjo Theiss, Head of Office Agency & Office Sector Germany und Head of Office Agency Frankfurt bei Cushman & Wakefield, kommentiert: „Der Frankfurter Bürovermietungsmarkt ist 2025 von außergewöhnlicher Dynamik geprägt – insbesondere durch großvolumige Abschlüsse in Projektentwicklungen. Mit Vorvermietungsquoten von über 60 Prozent für Fertigstellungen der kommenden drei Jahre wird deutlich: Hochwertige Flächen sind stark nachgefragt und zunehmend knapp. Angesichts der aktuellen Marktbedingungen erwarten wir in den kommenden Jahren einen rückläufigen Flächenumsatz im Vergleich zu 2025, allerdings zunächst durch rein statistische Effekte: Nicht in jedem Jahr werden auf dem Frankfurter Bürovermietungsmarkt großflächige Vermietungen in dieser geballten Form zustande kommen können.“
Banken und Finanzdienstleister für ein Drittel des Flächenumsatzes verantwortlich
Der Büroflächenumsatz aus Neuvermietungen und Eigennutzungen auf dem Frankfurter Bürovermietungsmarkt summierte sich in den ersten drei Quartalen 2025 auf rund 458.000 m². Das bisherige Jahresergebnis übertrifft die langjährigen Durchschnittswerte deutlich: Mit einem Plus von 77 Prozent gegenüber dem 5-Jahresschnitt der ersten drei Quartale (258.600 m²) und 46 Prozent gegenüber dem 10-Jahresschnitt (314.200 m²) markiert der Markt ein außergewöhnlich starkes Jahr. Das wird auch an der Tatsache deutlich, dass nach drei Quartalen das Jahresergebnis von 2024 überschritten wurde, und zwar mit knapp einem Drittel bereits sehr deutlich.
Die größte Neuvermietung im bisherigen Jahresverlauf bleibt weiterhin die Komplettanmietung der Projektentwicklung „Central Business Tower“ durch die Commerzbank aus dem 1. Quartal im Frankfurter Bankenviertel mit rund 73.000 m² Mietfläche. Der größte Abschluss im 3. Quartal wurde durch Allianz Global Investors als Gesamtmieter der Büroflächen im Revitalisierungsprojekt „Fürstenhof“ mit rund 17.400 m² erzielt.
Banken und Finanzdienstleister dominieren damit den bisherigen Jahresverlauf 2025 und tragen mit knapp 151.000 m² rund ein Drittel (33 Prozent) zum Flächenumsatz bei.
Spitzenmiete zum Ende des 3. Quartals bei 52,00 Euro/m²
Knapp 40 Prozent des Flächenumsatzes entfallen auf hochpreisige Büroentwicklungen. In den vergangenen fünf Jahren lag der entsprechende Anteil durchschnittlich bei rund 20 Prozent. Die starke Nachfrage nach hochwertigen Flächen hat die Mietpreise spürbar steigen lassen. So liegt die nachhaltig erzielbare Spitzenmiete inzwischen bei monatlich 52,00 Euro/m², während die flächengewichtete Durchschnittsmiete 33,70 Euro/m² notiert.
Die Spitzenmiete ist damit im Vergleich zum Vorquartal um 1,00 Euro (+2 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 3,50 Euro (+7,2 Prozent) gestiegen.
Gegenüber dem 3. Quartal 2024 entspricht der Anstieg der Durchschnittsmiete einem Plus von 8,60 Euro (+34,3 Prozent). Im Vergleich zu Q2 2025 liegt sie damit um 1,20 Euro (+3,7 Prozent) höher.
Leerstandsquote steigt auf 11,5 Prozent
Der Büroflächenleerstand lag Ende September 2025 bei 1,35 Mio. m². Die Leerstandsquote von 11,5 Prozent entspricht einem Anstieg um 1,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum und um 0,4 Prozentpunkte gegenüber dem 2. Quartal 2025.
Besonders periphere Teilmärkte wie Offenbach-Kaiserlei oder Niederrad weisen hohe Leerstandsquoten von bis zu über 30 Prozent auf. Demgegenüber werden im CBD (Bankenviertel und Westend) vergleichsweise niedrige Leerstandsquoten zwischen 6 und 7 Prozent notiert.